In einem Artikel in „Style Magazine“ (Beilage der Tageszeitung „Corriere della Sera“) vom November 2008 bezeichnete Marisa Fumagalli die Autoren Clara Vada Padovani und Gigi Padovani als „coppia fondente del food writing„, also „zartbitteres Paar des food writings“ 1 : „Sie ist eine ehemalige Mathematiklehrerin, er Journalist. Gemeinsam haben sie in wenigen Jahren Dutzende von Büchern herausgegeben (übersetzt in Frankreich und den USA)„. Der Schokolade, erste gemeinsame Leidenschaft, wurden einige Publikationen gewidmet, doch die Tätigkeitsbereiche von Clara und Gigi sind unterschiedlich:

Schriftsteller: Clara und Gigi haben Essays und Erzählungen in verschiedenen Sammelbänden veröffentlicht und zusammen um die zwanzig Bücher geschrieben. Darunter einige erfolgreiche Publikationen (über 30.000 Exemplare): „Passione Nutella (Giunti 2006) von Clara Padovani in Italien und „Nutella, 40 ans du plaisirs“ in Frankreich (Michel Lafon, 2005), vierhändig verfasst

Journalisten: die Redaktion von Artikeln in der Tageszeitung „La Stampa“, bei der Gigi seit 1985 als Journalist arbeitet, und in der Monatszeitschrift „Specchio della Stampa“. Dort hatten sie eine Rubrik, in der sie Chefs und Rezepte der besten Restaurants von Europa und der ganzen Welt portraitierten

Gastronomie-Kritiker: Mitarbeit bei der Redaktion von Gastronomie – Führern: das Kapitel „Chefs“ in „Ristoranti d’Italia“ von Espresso (bis 2009); in „Identità Golose“ die Kapitel über Konditoreien und das Süße in Qualitäts-Nahrungsmitteln

Blogger: auf der Webseite von „La Stampa“ im Blog „Dolce la vita“

Event-Veranstalter: organisatorische Verantwortung und Präsenz bei Events wie „Identità Golose“ in Mailand (seit 2008), „CioccolaTò“ in Turin (2008 und 2009) und „Salone Internazionale del Libro (2010)

Gemeinsam oder einzeln hielten Clara und Gigi zahlreiche Konferenzen und machten Buchpräsentationen in Italien, Frankreich und den USA.

Aus dem Buch „Le ricette del cuore“(Blu Edizioni, 2007, Hrsg. Carla Sacchi Ferrero) erfahren wir, dass Clara und Gigi sich auf dem Humanistischen Gymnasium „Govone“ in Alba kennenlernten, wo beide in der selben Klasse waren. Es waren die Siebziger Jahre und Gigi war in der Studentenbewegung aktiv, ebenso Clara, in katholischen Verbänden. Clara und Gigi verbrachten ihre ersten Jugendjahre in Alba, der Wiege von Ferrero. Dort wehte der Duft von Nutella und Tic Tac zwischen den Stadttürmen (so lesen wir in „Gnam, Storia sociale della Nutella“, von Gigi Padovani, Castelvecchi Editore, 1999). Dann gingen sie nach Turin an die Universität: sie studiert Mathematik und er Jura. Nach dem Studium wird Clara Lehrerin und unterrichtet an Oberschulen, zuerst in Turin, dann in Alba; Gigi, leidenschaftlicher Fotograf, der sich für Journalismus interessiert, beginnt sehr jung seine Karriere bei Zeitungen; mit 23 Jahren ist er stellvertretender Direktor von „Nuovasocietà“, politische und kulturelle Zeitung, zuerst unter der Direktion von Diego Novelli, dann von Saverio Vertone. 1984 ist er Praktikant bei „L’Unità“ und der „Gazzetta del Popolo“ und beginnt dann bei der Turiner Redaktion von „La Stampa“: 25 Jahre ist er politischer Redakteur, dann stellvertretender Chefredakteur, danach Korrespondent für Innenpolitik in Norditalien und zuletzt in der Chefredaktion.

Von Anfang an steht Clara Gigi als erster „Editor“ seiner Bücher zur Seite. Mit 23 erscheint Gigis „La liberazione di Torino“, 1979 in der Reihe über die Geschichte des Widerstands (Hrsg. von Davide Lajolo); erst in den letzten Jahren, nachdem sie beschlossen hatte, ihre Laufbahn als Lehrerin zu beenden, begann sie sowohl eigene Bücher als auch zusammen mit ihrem Mann zu schreiben. Ihr erstes Buch war „Passione Nutella“, 2006. In den Büchern ihres Mannes verfasst sie den Teil der Rezepte, recherchiert im Bereich der Geschichte der Gastronomie und kümmert sich um die Kontakte mit den Chefs. Er macht die Interviews und schreibt die Teile der Aktualitäten. Clara und Gigi können stundenlang am PC sitzen und über ein Adjektiv diskutieren. Das Resultat sind vierhändig geschriebene Bücher des „zartbitteren Paars“, wo die gemeinsamen Ideen und Arbeit wie die Zutaten der Schokolade verschmolzen sind aber nicht dahin geschmolzen sind. Seit über 30 Jahren sind sie verheiratet, haben eine Tochter, Alice, Ingenieur für Telematik.

Am 7 Oktober 2007 feiern Clara und Gigi Padovani ihre erste gemeinsame Preisverleihung: am Teatro della Rosa in Pontremoli wird das Buch „Conoscere il Cioccolato“ (Ponte alle Grazie, 2006) von der namhaften Jury des Premio Bancarella Cucina mit dem „Angelo Paracucchi“-Preis geehrt. Am 27 September 2010 erhält das Buch „Niko. Semplicità reale“ eine Besondere Anerkennung beim Preis Bancarella Cucina.

. Anm. der Übersetzerin zum Wortspiel „fondente“. Im Zusammenhang mit Schokolade bedeutet es zartbittere Schokolade – „cioccolato fondente“; ansonsten bedeutet „fondente“ vom Verb „fondere“ verschmolzen.